Reihenhaus bauen
Seit dem rasanten Wachstum der Städte im viktorianischen Zeitalter in England stellt das Reihenhaus eines der beliebtesten Wohnmodelle dar. Und das aus gutem Grund, denn diese Sonderform der Einfamilienhäuser vereint verschiedene praktische Vorteile, auf die wir weiter unten ausführlich eingehen. Hierbei bietet ein Reihenhaus in moderner Ausführung viel Komfort und auch durchaus großzügigen Platz. Denn die der damaligen Wohnungsknappheit entsprungenen engen, kleinfenstrigen Bauten der 1950er Jahre sind mittlerweile von lichtdurchfluteten modernen Reihenhäusern mit bodentiefen Fenstern, Oberlichtern, weitläufigen Balkonen und sonnigen Terrassen abgelöst worden, die dank offener Grundrisse und individueller Ausstattung perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.
Im Folgenden erfahren Sie alles rund um das Reihenhaus, darunter auch, in welchem Rahmen sich beim Reihenhaus bauen die Kosten bewegen.
Wie werden Reihenhäuser gebaut?
Typischerweise findet man Reihenhäuser innerhalb oder im Umfeld von Städten vor, denn die vergleichsweise kleine Grundfläche und der direkte Anschluss an die Nachbarhäuser helfen dabei, die Größe und damit die Kosten für das benötigte Baugrundstück gering zu halten. Wenn Sie ein Reihenhaus bauen, können Sie folglich ein schmales Grundstück bestmöglich für die Schaffung von Wohnraum nutzen. Bezeichnend für eine Reihenhaus-Siedlung sind zudem die kleinen Vorgärten und die nach hinten länglich auslaufenden Gartengrundstücke.
Moderne Reihenhäuser bilden – wie der Name schon verrät – stets eine ununterbrochene Reihe, entweder in gerade Linie oder versetzt, aus mindestens drei Einzelhäusern, dem Reihenmittelhaus und den zwei Reihenendhäusern. Insbesondere bei leicht abgestufter Errichtung sind beim Reihenhaus im modernem Design mehr Fenster und damit ein höherer Lichteinfall möglich, immer jedoch gibt es mindestens eine gemeinsame (und damit fensterlose) Wand zum benachbarten Reihenhaus. Gleiches gilt für die direkt aneinander grenzenden Gärten, diese werden aber üblicherweise mit einem Sichtschutz abgetrennt.
Moderne Reihenhäuser: Variationsmöglichkeiten
Ein Neubau-Reihenhaus erstreckt sich hierbei über zwei oder mehr Geschosse und kann in unterschiedlichsten Baustilen, Bauweisen und mit maßgeschneiderten Grundrissen umgesetzt werden. So können Sie beispielsweise, wenn Sie ein Reihenhaus bauen, zwischen Sattel-, Pult- oder Flachdach wählen, genau wie zwischen kubischer Bauhaus-Form oder klassischen Dachgauben für das Extra an Wohnraum, oder einem Massiv- oder Fertighaus-Reihenhaus.
Reihenhaus bauen: Beispiele
Was kostet ein Neubau-Reihenhaus?
Wenn Sie ein Reihenhaus bauen, sind die Kosten im Vergleich zu einem freistehenden Einfamilienhaus generell geringer, denn nicht nur benötigen Sie ein vergleichsweise kleineres und damit günstigeresGrundstück, auch sind viele Ausgaben wie die Baunebenkosten mit den Bewohnern der andern Reihenhäuser teilbar.
Für ein Reihenhaus in modernem Stil liegen die Preise neben weiteren Faktoren je nach Ausbaustufe, Ausstattung, Dachform und Wohnfläche bei im Schnitt 2.000 Euro pro Quadratmeter. Ein kleines Reihenhaus mit 120 qm kostet demnach durchschnittlich 240.000 Euro, zuzüglich weiterer Kostenpunkte wie für den Keller oder die Bodenplatte oder beim Reihenhaus mit Garage für den Unterstellplatz.
Grundriss Reihenhaus
Beim Reihenhaus ist der Grundriss oft ähnlich wie bei den benachbarten Wohneinheiten gestaltet, eine identische Planung ist aber absolut kein Muss. Vielmehr lassen sich individuelle Wünsche und Spezifikationen meist gut umsetzen.
Hierbei gilt bloß zu beachten, dass der Grundriss für ein Reihenhaus so einfach und offen wie möglich gehalten werden sollte, da verwinkelte, kleine Räume wegen der schmalen, in die Höhe gebauten Form eher ungünstig wären. Besonderes Augenmerk sollte auch auf Licht und Beleuchtung gelegt werden, da beim Reihenhaus-Grundriss bei einer oder sogar zwei Wänden keine Fenster vorhanden sind.
Bei einer durchdachten Positionierung von Fensterflächen und platzsparenden Treppen und Fluren kommen Sie aber bei modernen Reihenhäusern ebenfalls in den Genuss von sonnendurchströmtem weitläufigen Wohnraum.
Vor- & Nachteile eines Reihenhauses
Reihenhaus bauen: Vorteile
Geringere Kosten: Wie bereits angesprochen bedeutet ein Reihenhaus zu bauen, Kosten im Vergleich zu einem freistehenden Objekt pro Wohneinheit einzusparen. Denn Reihenhaus-Kosten wie die Erschließung und der Erwerb des Grundstücks, die Vorbereitung der Baustelle, Notarkosten und diverse andere Baunebenkosten lassen sich mit den anderen Parteien teilen.
Weniger Baugrund nötig: Darüber hinaus erlaubt der fehlende Abstand zu den anliegenden Häusern ein kleineres Baugrundstück und bedingt damit generell geringere Kosten beim Grundstückskauf.
Geteilte Trennwände: Außerdem erfordert ein Reihenhaus ein bis zwei Außenwände weniger als ein Einzelobjekt. Sie sparen demnach Kosten für Dämmung und Fassadengestaltung.
Geringere Betriebskosten: Auch nach dem Einzug haben Reihenhäuser einen finanziellen Vorteil, denn Sie werden wegen der gemeinsamen Trennwände wesentlich weniger Energie verbrauchen als bei einem einzeln stehenden Haus. Übrigens: Ob Sie ein Fertighaus-Reihenhaus oder einen Massivbau wählen, macht preislich keinen Unterschied.
Reihenhaus bauen: Nachteile
Kein Einzelprojekt: Ein Reihenhaus zu bauen funktioniert selten für eine einzelne Baufamilie. Meist ist ein Bauträger federführend, der eine komplette Reihenhaus-Siedlung schlüsselfertig übergibt oder vermietet, was sich besonders für die Anlage als Mietobjekt anbietet. Stil, Typ, Dach und weitere Gestaltungsaspekte sind dann aber im Regelfall schon vorgegeben. Alternativ planen Sie gemeinsam mit Freunden oder Verwandten, mit denen Sie später die Immobilien beziehen, Ihre Reihenhäuser individuell – Kompromissbereitschaft vorausgesetzt – oder Sie lassen ein Reihenhaus bauen und vermieten die einzelnen Wohneinheiten später.
Vorgaben zur Gestaltung: Für einen Reihenhaus-Neubau gelten recht rigide Regeln für die Außengestaltung, die sich auch auf den Vorgarten beziehen. Die Front Ihres Reihenhauses darf sich von den übrigen Häusern nur sehr begrenzt unterscheiden.
Reduziertes Licht: Im ungünstigsten Fall verfügt ein Reihenhaus über ausschließlich zwei Außenwände mit Fenstern und demnach weniger Möglichkeiten für den Einfall natürlichen Tageslichts als ein freistehendes Haus. Moderne Reihenhäuser wirken diesem Manko mit großen Glasfronten, vollverglasten Erkern, die versetzte Bauweise mit Zusatzfensterflächen und Wintergärten entgegen .