Schimmel im Keller? So wird er beseitigt
Durch richtiges Lüften für eine geeignete Luftfeuchtigkeit sorgen
Schimmel entsteht vornehmlich dann, wenn die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu hoch ist. Gerade in alten Gebäuden, die noch über keine moderne Dämmung verfügen, ist das häufig der Fall. Hinzu kommt, dass ein Keller in den meisten Fällen sowieso feuchter ist als der Rest eines Gebäudes. Deswegen ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit im Keller möglichst unter 60 % bleibt. Das ist beispielsweise durch richtiges Heizen und Lüften möglich.
Es sind nämlich die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit, die die Atmosphäre in einem Raum bestimmen. Durch geeignetes Lüften ist es möglich, eine weitere Ausbreitung des Schimmels zu verlangsamen und ihm seine Lebensgrundlage zu nehmen. Dennoch reicht Lüften, wenn Schimmel erst einmal aufgetreten ist, nicht mehr aus. Stattdessen müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um den Schimmel zu entfernen.
Mit einem Schimmelentferner arbeiten
Die meisten Menschen, bei denen Schimmel im Keller auftritt, greifen zunächst zu einem Schimmelentferner. Hier steht eine große Auswahl an Produkten zur Verfügung, die jeweils andere Produkteigenschaften mitbringen. Der Vorteil solcher Mittel ist, dass sie sehr schnell und effizient arbeiten. Kurz nach dem Auftragen werden bereits die gewünschten Effekte sichtbar und der Schimmel kann nachhaltig entfernt werden.
Um das zu erreichen, wird der jeweilige Schimmelentferner auf die betroffene Stelle gestrichen und muss dort etwas einwirken. Die Länge der Einwirkzeit steht auf der jeweiligen Packung. Anschließend kann der Schimmelentferner abgewischt werden und der Schimmel wird nachhaltig entfernen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die meisten Schimmelentferner sehr viel Chemie enthalten. Deswegen ist es dringend angeraten, beim Auftragen und Entfernen des Schimmelentferners Handschuhe und gegebenenfalls einen Mundschutz zu tragen.
Mit Alkohol gegen den Schimmel vorgehen
Alkohol ist ein sehr wirkungsvolles Mittel, um Schimmel effizient zu beseitigen. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass es sich um mindestens 70%igen Alkohol handelt. Dieser wirkt so, dass er Wasser bindet und der Wand entzieht. Somit steht dem Schimmel nicht mehr die Feuchtigkeit zur Verfügung, die er für eine weitere Ausbreitung benötigt. Hinzu kommt, dass der Alkohol die Wand desinfiziert. Mögliche Krankheitserreger werden somit abgetötet und eine Gesundheitsgefährdung der Bewohner ist vermieden.
Allerdings ist Alkohol kein Wundermittel im Kampf gegen Schimmel im Keller. Das liegt daran, dass er sich bei Raumtemperatur schnell verflüchtigt. Deswegen ist es beim Einsatz von Alkohol nötig, die vom Schimmel befallene Wand mehrmals zu behandeln. Die Ergebnisse sind effizient, allerdings ist der Arbeitsaufwand größer als zum Beispiel bei Schimmelentfernen.
Der Einsatz von Essig bei Schimmelbildung
Schimmelpilze benötigen ein möglichst basisches Niveau, um sich ausbreiten zu können. Je höher der pH-Wert der sie umgebenden Wand, desto besser für den Schimmel. Deswegen eignet sich der Einsatz von Essig zur Schimmelbekämpfung sehr gut. Essig hat einen sehr niedrigen und damit sauren pH-Wert, der Schimmelpilzen überhaupt nicht gut bekommt. Durch das saure Milieu stirbt der Schimmel somit ab.
Hierbei ist allerdings zu beachten, dass sich Essig nicht für alle Arten von Wänden eignet. Auf Kalkwänden sollte Essig auf gar keinen Fall zum Einsatz kommen. Kalk und Essig gehen eine Verbindung ein, die eine schnelle und optimale Ausbreitung des Schimmels fördert. Vor dem Einsatz von Essig sollte daher genau geprüft werden, aus welchem Material die Wände im Keller bestehen. Wenn es sich um Kalkwände handelt, muss auf diese Art der Schimmelbekämpfung verzichtet werden.
Einen professionellen Service beauftragen
Eine Schimmelbekämpfung in Eigenregie ist nur dann sinnvoll, wenn sich der Schimmel noch nicht sonderlich weit ausgebreitet hat. Bei großflächiger Schimmelbildung ist es angeraten, auf einen professionellen Service zu setzen. Dieser ist in der Lage, selbst großflächige Schimmelbildung nachhaltig zu bekämpfen und sowohl die Bausubstanz als auch die Gesundheit der Hausbewohner zu schützen. Zudem kennt sich ein solcher Fachdienst mit tiefsitzendem Schimmel sehr gut aus – wenn Schimmel bereits tief in die Wand eingezogen ist, lässt er sich durch Hausmittel nicht nachhaltig bekämpfen.
Stattdessen ist es nötig, die Wand komplett auszutrocknen und alle darin enthaltenen Schimmelsporen zu beseitigen. Wenn der Schaden bereits sehr groß ist, können zudem größere Reparaturmaßnahmen an der Wand anfallen. All dies lässt sich vermeiden, indem verhindert wird, dass es überhaupt zur Schimmelbildung kommt, oder indem frühstmöglich auf erste Anzeichen von Schimmel reagiert wird.
Maßnahmen ergreifen, damit Schimmel gar nicht erst entsteht
Eine zentrale Maßnahme bei der Vermeidung von Schimmel besteht darin, die Kellerräume ausreichend zu lüften und sowohl Hitze als auch Kälte zu vermeiden. Sehr heiße Luft kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, die sich an sehr kalten Wänden absetzt. Das sind die idealen Voraussetzungen zur Schimmelbildung. Der Einsatz von Belüftungsschächten ist hierbei eine sinnvolle Ergänzung zum Stoßlüften.
Tipp: Luftschächte neigen zum Verstopfen durch Laub o.ä. und sind zudem beliebte Eintrittsstellen für Ungeziefer. Um dem vorzubeugen, sind Lichtschachtabdeckungen äußerst effektiv.
Ebenso wichtig ist es, für eine möglichst umfassende und professionelle Dämmung zu sorgen. Bei Neubauten wird diese meist eingeplant, bei Altbauten muss sie häufig nachträglich ergänzt werden. Außerdem ist es bei Neubauten extrem wichtig, sie richtig austrocknen zu lassen, um einem Schimmelbefall vorzubeugen.
Des Weiteren sollten die Rohrleitungen regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden. Ein Wasserschaden aufgrund eines Rohrbruchs ist extrem teuer und führt nicht selten zu einer massiven Schimmelbildung an den Wänden. Für die Überprüfung der Luftfeuchtigkeit ist es angeraten, ein Hygrometer in den Kellerräumen aufzuhängen. Dieses kann durch ein Thermometer zur Kontrolle der Raumtemperatur ergänzt werden.