Dachfirst – Was ist das?
Angehende Häuslebauer müssen zahlreiche Entscheidungen treffen, bevor sie in ihr Haus einziehen können. Eine davon betrifft die Dachform. Flachdach, Satteldach oder Pultdach – es gibt viele Möglichkeiten, wie das Dach gestaltet sein kann. Je nach Dachform kommt auch dem Dachfirst eine wichtige Rolle zu. Er ist auch als First oder Dachgiebel bekannt und kommt vor allem bei Sattel- und Steildächern vor.
Dort beschreibt er die horizontale Dachkante (Firsthöhe), die am höchsten Punkt liegt und den oberen Dachabschluss darstellt. Durch diese Definition wird ebenfalls klar, dass der Dachgiebel beim Flachdach nicht vorhanden ist.
Wird ein Dach mit zwei schrägen Dachhälften realisiert, so verbindet der Dachgiebel diese mit Hilfe eines Firststeins bzw. Firstziegels miteinander. Damit gehört der Dachfirst zu den besonders wichtigen Konstruktionen am Dach, weshalb auch angehende Häuslebauer ihm entsprechende Beachtung schenken sollten.
Dachfirst dient dem Schutz des Dachs
Der Dachfirst kann ebenfalls dem Schutz des Daches, insbesondere seiner Entlüftung dienen. Bei einem belüfteten Dach wird die einströmende Luft über die Traufe, also die untere Dachbegrenzung, nach oben geleitet. Über den Dachfirst kann sie wieder ausströmen.
Das hat entscheidende Vorteile, denn die Luft enthält oftmals Feuchtigkeit. Diese würde Schäden am Dach verursachen, wenn sie nicht über den Dachfirst abgeleitet würde. Ebenfalls kann Feuchtigkeit, die aus abtauendem Schnee oder Wasserdampf entsteht, über den Dachgiebel abgeleitet werden, was wiederum das Dach selbst vor Feuchtigkeitsschäden schützt.
Optische Gestaltungsmöglichkeiten für Dachfirst und verbundene Konstruktionen
Natürlich bietet der Dachfirst aber nicht nur eine schützende Funktion für das Dach, sondern kann auch gestalterisch in Szene gesetzt werden. Häufig kommt hier eine Dachfigur, wie der bekannte Wetterhahn, zum Einsatz, der auf den Dachfirst aufgesetzt wird. Der Schmuck kann dabei auch religiöse, symbolische und magische Bedeutungen haben.
Zudem verläuft zwischen dem höchsten Punkt des Dachs, dem Dachgiebel , und dem niedrigsten Punkt, der Traufe, der so genannte Ortgang auf beiden Seiten des Dachs. Dieser wird in der Regel mit Ortgang- bzw. speziellen Schlussziegeln und –steinen versehen, die sich optisch der Eindeckung des Dachgiebels anpassen. Ebenfalls sind für den Ortgang gesonderte Holzkonstruktionen, wie die Zahnleiste, möglich.
Der Ortgang stellt aber nicht nur die Verbindung zwischen Dachfirst und Traufe dar, sondern symbolisiert auch das Ende der Dachbegehbarkeit. Zusätzlich schützt er das Dach. So kann der Dachfirst mit speziellen Ziegeln und Steinen belegt werden. Der Mönchziegel beispielsweise stellt den Trockenfirst dar. Der Dachgiebel kann ebenfalls in Mörtel gelegt werden. In beiden Fällen dient er damit der Dachentwässerung bis in die Dachrinnen, die an die Traufe anschließen.
Der Mönchziegel wird als Abschluss für die Pfanneneindeckung verwendet. Er ähnelt einer halben Röhre und wird mit der Rundung nach oben auf den Dachfirst aufgebracht. Für diesen dient der Mönchziegel nun wie eine schützende Haube. Allerdings unterscheidet sich der Mönchziegel zum Abschluss des Dachfirsts von den klassischen Dachziegeln, die als Mönch und Nonne ausgeführt werden. Die Steine sind speziell geformt und im Bereich der Überdeckung laufen sie spitz zu.
Was man noch zum Dachfirst wissen sollte
Das Wort First wurde von dem englischen Begriff „first“ abgeleitet, der für Erster oder Oberster steht und anschließend auf den obersten Punkt des Dachs übertragen. Allerdings bietet der Dachgiebel nicht nur Vorteile. Aufgrund der speziellen Eindeckung stellt er auch eine große Angriffsfläche für Verschmutzungen mit Moosen oder anderen Ablagerungen dar. Dadurch kann die Oberflächenstruktur im Laufe der Jahre in Mitleidenschaft gezogen werden. Zudem ist der Dachfirst als oberster Punkt eines Dachs auch für Stürme ein sicheres Angriffsziel. Umso wichtiger ist, dass die Bauherren darauf achten, dass der Dachfirst sorgfältig geplant und verlegt wird, um keine Sturmschäden zu riskieren.