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Rollputz – Mehr Struktur für Wände

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Rollputz gehört neben Streich- und Rauputz mittlerweile zu den besonders beliebten Wandgestaltungsmöglichkeiten, denn er lässt sich gut und einfach verarbeiten und bietet eine interessante Struktur auf der heimischen Wand. Die Wand sieht ordentlich und sauber verputzt aus. Selbst Laien können Rollputz selbst aufbringen, allerdings sollten Sie dafür vier wichtige Schritte berücksichtigen:

  1. Wände richtig vorbereiten
  2. Raum richtig vorbereiten
  3. Rollputz richtig verputzen
  4. Komplettierung der Wandgestaltung

So bereiten Sie die Wände für den Rollputz vor

Der erste Schritt zur optimal mit Rollputz versehenen Wand ist die Vorbereitung selbiger. Daher sollten Sie die Wände genau begutachten. Sie müssen sauber, trocken, fest und nach Möglichkeit nicht saugend sein. Sollten Sie eine Wand aus Kreide haben oder der Untergrund saugend sein, müssen Sie die Wand zunächst mit Tiefengrund fixieren. Wichtig ist zudem, dass sämtliche Unebenheiten in den Wänden komplett ausgeglichen werden. Das heißt, Löcher zuspachteln und Risse ebenfalls entfernen. Während Sie beim Verputzen mit der Kelle zumindest leichte Unebenheiten ausgleichen können, ist das beim Rollputz, der mit der Rolle aufgetragen wird, kaum möglich. Der Putzauftrag erfolgt hier noch dünner und gleichmäßiger, so dass plane Oberflächen ein Muss sind.

So bereiten Sie den Raum für das Auftragen vor

Rollputz neigt zum Spritzen, selbst Profis achten deshalb darauf, alle Bereiche, die nicht mit dem Rollputz in Berührung kommen sollen, sorgfältig abzukleben. Neben Fußleisten, Tür- und Fensterrahmen, die mit Malerkrepp sorgfältig abgeklebt werden sollten, müssen Sie auch den Boden schützen, am besten mit Malervlies oder Folie.

Den Rollputz tragen Sie aber erst auf, wenn der Tiefengrund vollständig getrocknet ist. Das Gebinde für den Rollputz müssen Sie zudem gründlich aufrühren, die Zusammenarbeit von Bohrmaschine und Quirl hat sich hier bestens bewährt. Nur, wenn der Rollputz gleichmäßig aufgerührt ist, kann der Auftrag des Putzes auch gleichmäßig erfolgen. Ebenfalls können Sie den Rollputz mit Abtönfarbe in Ihrer Wunschfarbe gestalten. Hier sollten Sie so lange rühren, bis keine Farbschlieren mehr zu erkennen sind.

So tragen Sie den Rollputz richtig auf

Im nächsten Schritt geht es endlich mit dem eigentlichen Auftragen des Rollputzes los. Dafür sollten Sie die verwendete Rolle zunächst mit etwas Wasser anfeuchten, dadurch nimmt sie den Rollputz besser auf. Anschließend können Sie den Putz mit möglichst gleichmäßigen Bewegungen auf die Wand auftragen. Führen Sie die Rolle dabei immer in der gleichen Richtung. Wichtig ist, dass alle Wandstellen gleichmäßig dick mit Rollputz bedeckt sind. Achten Sie vor allem bei Ecken und Kanten darauf, den Pinsel nur sehr sparsam einzusetzen, denn die Strukturunterschiede machen sich sehr schnell und deutlich bemerkbar. Die Pinselarbeiten sollten Sie deshalb, sofern sie sich nicht vermeiden lassen, mit der Rolle überrollen.

So komplettieren Sie die Wandgestaltung mit Rollputz

Mit einem Strukturschwamm oder einer Strukturrolle können Sie nach dem Auftragen des Rollputzes noch nacharbeiten, um ideale Strukturen zu schaffen. Sind Sie damit fertig, können Sie den Malerkrepp an den abgeklebten Stellen entfernen und lassen den Putz trocknen. Wenn Sie mögen, können Sie diesen noch überstreichen, das ist aber bei vielen Rollputzen nicht zwingend nötig.

Welche Rollen eignen sich für das Auftragen von Rollputz?

Für das Auftragen des Rollputzes eignen sich vor allem kurzflorige Rollen aus Lammfell oder Kunststoff. Die Rolle muss sich aber in jedem Fall mit dem gewählten Putz „vertragen“. Das heißt, dass bestimmte Kunststoffe von kalk- und mineralhaltigen Rollputzen angegriffen werden können. Dadurch wiederum wird der so wichtige gleichmäßige Auftrag des Rollputzes jedoch erschwert. Zudem ist die Rolle dann oft schon nach kurzer Zeit völlig verklebt und eignet sich nicht, um damit weiter zu arbeiten.

Alte Rollen, die Sie noch von vorhergehenden Renovierungen haben, sollten Sie nur in Ausnahmefällen verwenden. Sie müssen noch völlig intakt und absolut sauber sein. Schon kleinste Verschmutzungen oder Beschädigungen würden sich sonst vielfach auf der fertig verputzten Wand wieder erkennen lassen. Ein Verlängerungsstiel für die Rolle ist ebenfalls ratsam, da mit diesem das gleichmäßige Auftragen des Rollputzes auch bei größeren Flächen erleichtert wird.

Achten Sie ebenfalls darauf, dass jede Rolle eine ihr eigene, leicht strukturierte Optik auf der Wand hinterlässt. Diese Struktur kann je nach Material sehr unterschiedlich ausfallen. Zusätzlich finden Sie im Handel so genannte Finish- und Strukturrollen. Finish-Rollen sind oft so kurzflorig, dass der aufgetragene Putz auf der Wand nahezu glatt ist. Eine Finish-Rolle ist aber nicht zwingend für das Auftragen des Rollputzes erforderlich. Sie kann jedoch verwendet werden, wenn Sie später mit einer Strukturrolle noch eine individuelle Gestaltung vornehmen wollen. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass Sie spätestens zehn Minuten nach dem Auftragen des Rollputzes mit dieser Gestaltung beginnen. Nur dann lässt sich der Putz noch gut verarbeiten.

Rollputz können Sie auch auf Fliesen auftragen

Möchten Sie einen gefliesten Raum mit Rollputz verarbeiten? Dann müssen Sie die Fliesen nicht zwingend aufwändig abschlagen, sondern können den Rollputz darauf auftragen. Achten Sie allerdings auf einen wasserfesten Rollputz, wenn Sie diesen in spritzwassergefährdeten Bereichen anwenden wollen.

Vorbereitend müssen Sie die komplette Fliesenfläche absolut eben verspachteln. Da Sie den Rollputz nur in geringer Dicke auftragen, kann er Unebenheiten nicht ausgleichen. Insbesondere auf die Fugen müssen Sie hier achten, denn diese würden sonst die gesamte Struktur des Rollputzes zerstören. Ist die Spachtelmasse getrocknet, tragen Sie noch einen Tiefengrund auf. Achten Sie aber darauf, dass der Tiefengrund sich wiederum mit dem Rollputz „verträgt“. Insbesondere bei Kalkputz ist der passende Tiefengrund entscheidend. Anschließend kann die Fläche ganz normal mit Rollputz verputzt werden.

Kann ich Rollputz in Feuchträumen anwenden?

Rollputz können Sie durchaus auch im Badezimmer oder in Feuchträumen auftragen. Jedoch müssen Sie sich für den passenden Rollputz entscheiden. Hier sind vor allem diffusionsoffene Putze zu empfehlen, da diese Luftfeuchtigkeit gut aufnehmen können. Kalkputz wird generell als gut geeignet für Feuchträume bezeichnet. Er gilt zudem als sehr schimmelresistent und kann damit Feuchtigkeitsschäden vermeiden.

Für Spritzwasser eignet sich eigentlich kein Putz. Ausnahme ist der Tadelakt, der erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt wurde. Diese spezielle Kalkputzmischung hat ihren Ursprung in Marokko. Nach dem Aufbringen wird der Putz in der Regel mit Steinen verdichtet und poliert. Allerdings ist diese Form des Rollputzes nicht nur beim Auftragen sehr aufwändig, sondern auch bei den Kosten. Aktuell ist es aber die einzige Möglichkeit, um im Badezimmer ohne Fliesen auszukommen und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

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