Garage und Einbruchschutz: Das sollten Sie wissen!
Schon die Tatsache, dass eine Garage ein geschlossenes, eigenes Gebäude mit festen Wänden ist, macht sie wesentlich sicherer als jeden Carport – denn der ist per Definition nur ein Wetterschutz. Doch auch bei der vollwertigen Garage gibt es noch einiges zu beachten, damit der kostbare Inhalt zwischen geleastem Mittelklassefahrzeug, Oldtimer und vielleicht einer üppigen Heimwerkerkollektion so sicher untergebracht ist, wie es technisch machbar ist.
Ein sorgsam konstruiertes Tor
Die beste Burg ist nur so sicher wie ihr Tor. Diese Maxime gilt auch bei der neuzeitlichen Garage. Hier gibt es aktuell vier mögliche Varianten:
- Das klassische Schwingtor aus einem Stück,
- Das hochfahrende Deckensektionaltor aus mehreren breiten Lamellen,
- Das nach der Seite öffnende Seitensektionaltor, ebenfalls aus mehreren breiten Lamellen und
- Das hochfahrende Rolltor aus schmaleren Lamellen, durch die es sich ähnlich wie ein Rollladen aufwickelt.
Egal welches Design zum eigenen Haus am besten passt: In jedem Fall sollte man ein qualitätsvolles Markenprodukt wählen – Normstahl etwa bietet moderne Garagentore und durchdachte Antriebe aus einer Hand. Ein hochwertiges, sprich sicheres Tor, zählt zu einer von vielen Sicherheitsmaßnahmen bezüglich Einbruchschutz.
Wichtig: Selbst das beste Tor ist nur so gut wie die Disziplin der Hausbewohner. Es sollte also nur offenstehen, wenn man die Garage betreten muss.
Elektrischer Antrieb
Viele glauben, dass ein starker Schließzylinder genug sei, um Einbrecher abzuschrecken. Leider ein Trugschluss. Denn viele Schlösser, nicht bloß die günstigsten, lassen sich mit Routine und passendem Werkzeug binnen weniger Minuten öffnen – die Werkzeuge findet der geneigte Einbrecher ebenso im Internet wie ausführliche Nutzungsanleitungen. Zudem geht dieses Knacken vollkommen geräuschlos vonstatten.
Auf ein mechanisches Schloss allein sollte man die Garagensicherheit keinesfalls stellen; das wäre ein wackliges Fundament. Besser und als Dreingabe auch komfortabler sind elektrische Antriebe; am besten solche, die nur über ein Code-Tastenfeld und/oder codierte Funkfernbedienungssignale betätigt werden können.
Warum? Diese Antriebe, sofern sie ebenfalls Markenware sind, sind mechanisch gesperrt, wenn sie nicht das richtige Signal bekommen. Selbst wenn ein Einbrecher das normale Schloss knacken könnte, brächte ihm das nichts – denn um das Tor zu öffnen, müsste die Mechanik frei laufen. Das tut sie jedoch nicht, da das Signal fehlt.
Türen nur in Ausnahmefällen
Viele Hausbesitzer wünschen sich einen weiteren Garagenzugang – etwa um vom Garten aus hineinzugelangen, ohne das Haus umrunden zu müssen. Allerdings sollte man diesen Gedanken hinsichtlich maximalen Einbruchschutzes sorgsam eruieren.
Denn jeder zusätzliche Garagenzugang schwächt das Sicherheitskonzept. Konkret bedeutet das Folgendes:
- Wenn es durch die baulichen Gegebenheiten (keine andere Möglichkeit, die Garage zu umrunden) nicht vorgegeben ist, sollte man dringend prüfen, ob überhaupt ein zweiter Zugang erforderlich ist.
- Falls die Garage direkt an das Haus angrenzt, sollte man versuchen, den Zweitzugang über eine Innentür zu gewährleisten – das hat auch noch den Komfortvorteil, dass das Ein- und Ausparkprozedere (Stichwort Einkäufe) völlig wettergeschützt stattfindet.
- Führt kein Weg an einem Zweitzugang vorbei, so sollte diese Nebeneingangstüre nicht minder stark einbruchsicher sein wie die Haustür.
Zudem sollte man prüfen, welche Alarmlösungen infrage kommen, insbesondere durch das Thema Smart Home gibt es hier hochwirksame Möglichkeiten. Klassische Alarmanlagen schrecken kaum ab. Solche jedoch, die digital sind, mit dem Netz verbunden sind, gelten auch in der Einbrecherszene als abschreckend – vor allem, wenn sie mit sorgfältigem mechanischem Schutz kombiniert sind.
Fenster ja, glasklar nein
Wenn die Garage mehr sein soll als ein reiner Auto-Lagerraum, führt kaum ein Weg an etwas Naturlicht vorbei – zumal der Sicherheitsaspekt von Fenstern einfach stark erhöht werden kann, doch dazu mehr im nächsten Kapitel.
Bleibt die Tatsache, dass die ureigenste Funktion eines Fensters ein Sicherheitsproblem darstellt: ihre Transparenz. Kein Einbrecher sucht sich ein Objekt nach Gutdünken aus. Immer versucht er, Blicke ins Innere zu erhaschen. Fenster sind dafür natürlich das dankbarste Ziel überhaupt. Da kann der Kriminelle in aller Ruhe das Garagen-Innere auf lohnenswerte Objekte ausspähen. Kann vielleicht durch Automarke und -modell schon feststellen, welches Werkzeug er beim Diebeszug mitnehmen muss, um Wegfahrsperre und Co. schachmatt zu setzen.
Bedeutet: Entweder setzt man schon beim Bau auf Milchglasfenster. Oder man appliziert danach eine Lösung durch von innen aufgebrachte Folien. Beide Optionen sind gleichwertig – denn sie schaffen es, den Blick von außen komplett zu verunmöglichen, ohne dass der Tageslichteinfall allzu stark gehemmt wird.
Gitter
Bleibt die Tatsache, dass Fenster alles andere als gut vor Einbruch geschützt sind – zumal bei einer räumlich vom Haus getrennten Garage, je nachdem der Einbrecher auch ohne Angst vor Entdeckung, den Hammer nutzen könnte, um sich Zugang zu verschaffen, wenn sich das Fenster nicht wie üblich aufhebeln lässt.
Auch wenn man es persönlich vielleicht als sehr martialisch ansieht sollte man deshalb dennoch die Garagenfenster konsequent vergittern – ein guter Stahlbauer sorgt auch dafür, dass das dezent, vielleicht ja sogar dekorativ aussieht; Fenstergitter müssen nicht zwingend nach Justizvollzugsanstalt aussehen.
Übrigens: Wie alle Tipps aus diesem Artikel so sind auch die Gitter über die KfW förderungswürdig – die Einbruchschutz-Fördermaßnahmen gelten nicht nur für das Wohnhaus an und für sich.
Werkzeug wegschließen
Man muss kein ausgesprochener Hobby-Handwerker sein, um als Hausbesitzer mit der Zeit eine beachtenswerte und kostbare Werkzeugkollektion anzusammeln. Auch die sollte geschützt werden – Einbrecher nehmen im Zweifelsfall alles, was sich zu Geld machen lässt.
Das heißt, falls man eine richtiggehende Werkstatt in die Garage integriert, sollte diese durch eine Tür räumlich vom Rest dieses Gebäudes abgetrennt werden; auch hier bieten sich schwere Sicherheitstüren an.
Als Mindestmaß allerdings sollten zumindest die kostbarsten (Elektro-) Werkzeuge nicht offen in Regalen und unverschlossenen Schränken gelagert werden. Die sinnvollste Möglichkeit sind hier Schränke – Spinde – aus Metall. Derartiges führen die allermeisten Baumärkte in unterschiedlichsten Größen und Formen. Darauf ein hochwertiges Vorhängeschloss und Einbrecher, sofern sie es überhaupt in die Garage schaffen, haben eine weitere harte, Entdeckungsrisiko-erhöhende Nuss zu knacken.
Tipp: In diesen Schrank sollte idealerweise auch speziell das Werkzeug wandern, das sich als Einbruchwerkzeug eignet. Sprich, Stemmeisen, Eisensäge, Bolzenschneider und dergleichen – sonst muss ein Krimineller nur in die Werkzeugkiste greifen.
Mit einer derartigen Kombination von geballter Sicherheit kann man sich entspannt zurücklehnen. Hier werden sich 99 Prozent aller Einbrecher die Zähne ausbeißen – sofern sie es überhaupt versuchen.